Um in der Elektromobilität auf Erfolgskurs zu kommen, ist es für die Klimapolitik notwendig, Planungssicherheit für industrielle und private Zukunftsinvestitionen zu schaffen und über Legislaturperioden hinweg stabil und sozial ausgewogen zu sein. Sie ist die Voraussetzung für wirtschaftliche Resilienz und gibt unserer Gesellschaft und den Investitionen die notwendige Orientierung. Dies und auch die folgenden Aussagen entstammen im Wesentlichen den jüngsten Analysen von Agora Energiewende.
Agora schlägt vor, durch den Ausbau der Kapazitäten im öffentlichen Verkehr das Mobilitätsangebot für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Investitionshilfen werden Menschen mit geringem Einkommen die Anschaffung von E-Pkws erleichtern, selbst ein Mobilitätsgeld kann sie schon kurzfristig entlasten. Eine geringere Schadstoff- und Lärmbelastung, mit Rad- und Fußverkehr verbundene Bewegung und weniger versiegelte Flächen wirken sich letztlich positiv auf Gesundheit und Lebensqualität und zum Wohle unserer Gesellschaft aus. Wird das konsequent umgesetzt, wird der Endenergiebedarf des Verkehrs im Jahr 2045 voraussichtlich bei rund 280 TWh liegen und damit weniger als die Hälfte des Endenergiebedarfs des Jahres 2023 betragen.
Doch aktuell sind die Zahlen wenig erfreulich. Gegenüber 2023 sanken die Emissionen im Verkehrssektor 2024 zwar um ein Prozent, beziehungsweise 1,5 Mio. t auf 144 Mio. t CO2-Äq. Damit lagen jedoch die Emissionen weit oberhalb des Jahresziels von 125 Mio. t (Deutsches Klimaschutzgesetz). Mit 347.000 neu zugelassenen Elektroautos wurden bis Ende November 2024 26 Prozent weniger reine Elektroautos zugelassen als im Vorjahreszeitraum – weit weg von den avisierten 15 Millionen E-Autos bis 2030.
Ohne zusätzliche Instrumente und Maßnahmen werden die Emissionsminderungen im Verkehrssektor nicht zu erreichen sein. Agora schlägt folgende Maßnahmen vor:
Tatsächlich sind 15 Millionen Elektrofahrzeuge nur mit Beteiligung chinesischer Hersteller zu schaffen. Eine Erhöhung der Importzölle auf chinesische Fahrzeuge führt zu einem deutlich höheren Finanzierungsbedarf für den Hochlauf der Elektromobilität; außerdem wäre im Jahr 2030 der Bestand an Elektrofahrzeugen um mindestens 1,3 Millionen geringer.
Nur ein offener Wettbewerb fördert die Innovationsfähigkeit und sichert die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hersteller. Ein Festhalten am Verbrenner reduziert zwar kurzfristig den Investitionsbedarf. Auf lange Sicht können sich deutsche Hersteller jedoch nur Marktanteile sichern, wenn sie frühzeitig ein attraktives E-Fahrzeugportfolio anbieten.